Zum Inhalt springen
foehren-weltumbildung.png

Klimaschutz vor Ort

Im Auftrag der Gemeinde Föhren hat Annette Fehrholz, Welt.Um.Bildung verschiedene Projekte zum nachhaltigen Management der gemeindeeigenen Grünflächen geplant. Grundsätzlich werden dabei verschiedene Aspekte der Nachhaltigkeit, ökologische, ökonomische und soziale, berücksichtigt:

  • Natürliche Ressourcen schonen
  • Boden schonen
  • Lokale bzw. regionale Produkte
  • Dauerbepflanzung statt Jahresflor
  • Biodiversität fördern
  • Finanzielles Einsparpotential
  • Bürgerbeteiligung und Bildung 

Klimaschutz vor Ort Infoflyer

GF2021-3553.JPG

Natürliche Ressourcen schonen: 

Insbesondere die Bewässerung von Grünflächen in den zunehmend heißen und trockenen Sommermonaten stellt eine ökologische Belastung dar. Durch das Pflanzkonzept „Genießen ohne Gießen“, bei dem durchweg trockenheits- und hitzetolerante Arten zum Einsatz kommen, kann auf Bewässerung von Grünflächen weitgehend verzichtet werden.

Boden schonen:

Die Anlage naturnaher Grünflächen ermöglicht den Verzicht auf synthetische Düngemittel und Pflanzenschutzmittel und damit eine bodenschützende Nutzung der Flächen. Durch die Begrünung entstehen Verdunstungs- und Retentionsflächen für Oberflächenwasser, was sich angesichts zunehmender Sommertemperaturen (Verdunstungskälte statt Hitzestau) und Starkregenereignisse (schnelle Versickerung) günstig auswirkt.

Lokale bzw. regionale Produkte

Neu angelegte Flächen im Konzept „Genießen ohne Gießen“ werden mit regional abgebautem Sand-Kiesgemisch (Herkunft u.a. Rivenich) hergestellt. Ebenso wird der RAL-zertifizierte Kompost des Abfallzweckverbandes A.R.T. (Mertesdorf) eingesetzt. Auf den Einsatz von torfhaltigen Substraten wird weitgehend verzichtet (technisch notwendige Ausnahme: Moorbeet Bachstraße).

Dauerbepflanzung statt Jahresflor:

Durch die Bepflanzung mit standorttreuen, mehrjährigen bzw. ausdauernden Arten müssen dekorative Pflanzenelemente nicht jährlich ressourcenaufwändig produziert und neu eingesetzt werden.

GF2021-3579.JPG

Biodiversität fördern:

Gebietstypische, heimische Wildpflanzen sind als Futterpflanze für Raupen sowie als Nektar- und Pollenspender relevant für das Überleben einiger Insektenarten, die u.a. durch die zunehmende Bodenversiegelung, das „Ausräumen der Landschaft“ und Einsatz von Chemikalien in Landwirtschaft und Hausgärten vom Aussterben bedroht sind. Daneben können auch Kulturpflanzen oder (noch) nicht heimische Arten mit einem entsprechenden Futter- und Nistangebot ergänzend eingesetzt werden.

Finanzielles Einsparpotential:

Die naturnahe Gestaltung der Grünflächen bietet selbst bei geringfügig höheren Herstellungskosten ein hohes Einsparpotential, insbesondere im Hinblick auf Pflege und Erneuerung der Flächen (Vergleich Stauden-bepflanzung und Jahresbepflanzung mit einjährigen Arten, Einsparung von Personal- und Maschinenkosten durch geringeren Pflegeaufwand im Hinblick auf Bewässerung , Bodenbearbeitung, Mahd).

GF2021-3556.JPG

Bürgerbeteiligung und Bildung

Bürgerinnen und Bürger werden bei der Planung und Umsetzung der Gestaltung eingebunden, z.B. über das Konzept der „Beet-Patenschaft“ sowie im geplanten Projekt „Gemeinschaftsgarten“ im Götteneck. Die Neugestaltung der Grünflächen wird flankiert von einem umfangreichen Bildungsprogramm, in dem verschiedene Methoden und Medien genutzt werden, z.B. die Internetseite der Gemeinde Föhren, Vorträge und Workshops im Programm „Klimafreundliches Föhren – Klimaschutz vor Ort“, Infoflyer, Beratungsangebot für Bürgerinnen und Bürger zur Umsetzung von naturnahen Konzepten auf eigenen Flächen, Kooperation mit Schule, Kita und externen Bildungsanbietern. Dabei spielt nicht nur der Aspekt der Bürgerinnen- und Bürgerbeteiligung eine Rolle, ebenso wichtig ist der inklusive, integrative und intergenerationelle Charakter der Aktivitäten. So soll ein „Miteinander lernen und gestalten“ die Dorfgemeinschaft stärken sowie die Resilienz der Bewohnerinnen und Bewohner fördern. 

Föhrenerinnen und Föhrener sollen sich als „Gestalterinnen und Gestalter“ der Zukunft Föhrens erleben.

Artenreiche Grünflächen ermöglichen eine Vielzahl an Naturbeobachtungen und laden zum Erleben der „Natur vor der Haustür“ ein. Nicht zuletzt wird mit naturnahen Grünflächen, insbesondere den Blühflächen eine Verschönerung des Ortsbildes erreicht.